Maschinenidentitäten – Identitätsmaschinen

Worum es geht?

Identität heisst, sich ein Bild zu machen oder eine Geschichte zu erzählen von sich und Anderen. Diese Bilder und Geschichten leiten uns im Alltag, oft bewusst – so sind wir, so wollen wir sein – , manchmal aber auch, ohne dass wir es merken. Maschinen verändern, wie das geschieht. Neue Kommunikationsplattformen geben uns einerseits neue Räume, in denen wir uns so darstellen können, wie wir wollen. Andererseits treffen wir dort auch auf eine Vielzahl von Erwartungen, mit denen wir umgehen müssen. Auch hier geht es um Muster: manchmal merken wir, dass sich unsere Bilder und Geschichten an Mustern orientieren, manchmal nicht. Manche Muster verändern sich, andere lassen sich nur schwer verändern. Das kann befreien, aber auch beunruhigen. Ausdruck von Macht über die Darstellung des Eigenen und Fremden. Oder von Machtverlust.

Wie können wir fragen?

Lassen sich Identitäten erfinden?

Was passiert, wenn individuelle und kollektive Identitäten nicht zueinander passen?

Können Maschinen eigene Identitäten entwickeln?

Wie können wir handeln?

Einstiege in die Praxis, in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Akteuren.

Welche Zukünfte sehen wir?

Einzelne Ideen in einer gemeinsamen Vorstellung von Zukunft zu bündeln – darum geht es in der Szenarioentwicklung. Wenn wir mehr als eine Beschreibung von Zukunft schaffen, können wir vergleichen – und konkrete Handlungsoptionen für die Gegenwart bestimmen. Die gemeinsame Entwicklung von Szenarien lässt sich in einer Vielzahl von Formaten organisieren – gern unterstützen wir dabei.

In diesem Szenario geht es um die Frage, welche Identitäten uns in einer Mensch-Maschine-Gesellschaft möglich sind.

Soziale Medien verbinden uns miteinander, schaffen neue Kommunikationsräume. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten – wer Zugang hat, die Prozesse versteht, kann ein globales Publikum erreichen. Gleichzeitig macht uns diese Öffnung verwundbar: wer über uns urteilt, uns beeinflusst, versucht, ein anderes Bild von uns in die Welt zu setzen – in den meisten Fällen können wir es nicht kontrollieren.

Gesetze spielen hier eine wichtige Rolle, legen Grenzen fest für falsche Darstellungen. Aber letztlich ist diese “Verwundbarkeit” ein Merkmal der meisten Gesellschaften: wer uns betrachtet, sich ein Bild von uns macht, können wir kaum beeinflussen.

Sogenannte “generative”KI-Systeme verarbeiten eine Vielzahl von Trainingsdaten und können dadurch neue Darstellungen – Bilder, Klänge, Texte – generieren. Datensätze werden als “digital Zwillinge” zu virtuellen Wesen, die – prinzipiell – neue Rollen in unserem Alltag übernehmen können.

Es fällt uns immer schwerer, zu erkennen – “auf den ersten Blick” – ob es bei diesen Ergebnissen um menschliche oder maschinische Schöpfungen geht. 

Was wäre, wenn wir diese Unterscheidbarkeit aufgeben, weil wir es müssen – oder wollen? Wie lässt sich eine Zukunft beschreiben, in einer Zukunft leben, in der wir ohne diese Unterscheidbarkeit leben? Was tun mit den Unterscheidungen zwischen echt und unecht, objektiv und subjektiv, wahr und unwahr, die in der Organisation unseres Miteinander eine so wichtige Rolle spielen? Können und sollen wir sie durch andere Formen des Miteinander von Mensch und Maschine ersetzen?

Lehrmaterialien

LEHRMATERIALIEN





@